Vergabe des Eduard-Breuninger-Preises 2015

Schüler helfen Menschen

Projekte widmen sich Flüchtlingskindern und älteren Heimbewohnern

Erneut – nunmehr zum sechsten Mal – planten und realisierten Schüler der Eduard-Breuninger-Schule über ein Schuljahr hinweg Projekte, deren Zielsetzung es ist, Menschen in vielerlei Hinsicht zu helfen. Dieses soziale Engagement wurde gewürdigt: Der begehrte Eduard-Breuninger-Preis ging an zwei Schulklassen, die sich in ihrer unterrichtsfreien Zeit aktiv für Flüchtlingskinder und für die Bewohner in nahe gelegenen Altersheimen einsetzten. Das Motto „Schüler helfen Menschen“ wurde gekonnt in die Tat umgesetzt.


In der Aula des Berufsschulzentrums fanden die finalen Präsentationen beider Projekte vor den kritischen Augen einer Jury statt, die neben Mitgliedern der Schulleitung, der Eltern-, Lehrer-  und Schülerschaft auch Repräsentanten der Eduard-Breuninger GmbH umfasste. Laura King, tätig in der Personalentwicklung, sowie Jens Bonnard, Mitglied der Geschäftsleitung,  konnten im Namen des Unternehmens den mit 1750 Euro dotierten Preis den Schülern überreichen. Für ihr Engagement gegenüber den Flüchtlingskindern in Backnang erhielt die Klasse 1BK1W3, eine Klasse des kaufmännischen Berufskollegs, mit 1000 Euro für die Klassenkasse den größeren Anteil des Preisgeldes. Die Elftklässler des Wirtschaftsgymnasiums (WG 11/4) können fortan mit 750 Euro bevorstehende Klassenaktivitäten besser finanzieren. 

 

  Bild 1: Die Klasse 1BK1W3 bei ihrer Präsentation

 

Bild 2: Die beiden Preisträger und die Jury

 

An dieser Stelle beschreiben die Schüler selbst ihre Projekte:  Es berichten Axel Salwey und Marco Geuder vom Wirtschaftsgymnasium über ihre Aktivitäten im Aspacher Alexander-Stift und im Backnanger Haus am Aspacher Tor (auch sind Textteile den Päsentationsunterlagen entnommen):
Das Ziel des Eduard-Breuninger-Sozialpreises ist es, dass die einzelnen Klassen sich ein soziales Projekt überlegen, durchführen und es später präsentieren. Um allerdings das Projekt umzusetzen, müssen die Gruppen ihre Idee in einer ersten Präsentation näher beleuchten, um sich für die Durchführung zu qualifizieren. Danach haben sie bis Ende März diesen Jahres Zeit gehabt, ihren Plan umzusetzen. Dass dies der schwierigste Teil des Projekts ist, merkte man daran, dass lediglich zwei von den anfangs angemeldeten fünf Klassen ihr Projekt verwirklichen konnten. Das Hauptproblem der Klassen war es auch, die entsprechenden Genehmigungen für ihre Unternehmungen zu bekommen. Wir haben uns einige Male zusammengesetzt, um zu besprechen, was für ein soziales Projekt wir gerne machen würden. Vor allem wünschten wir uns, dass die Menschen sich über unser Kommen freuen. Es wäre auch toll, wenn sie uns ein wenig an ihrem Leben teilhaben lassen, uns etwas von ihrem Leben erzählen. Wie die Bezeichnung schon verrät, befinden sich Altenheimen zum Großteil ältere Menschen, was auch bedeutet, dass in den meisten Fällen die Mobilität nachlässt. Daher auch unsere Befürchtung, dass dies bei manchen Aktivitäten zum Problem werden könnte. Auch die Probleme hinsichtlich der Termine und Räumlichkeiten galt es zu beachten.


Die Schüler organisierten bereits in der Weihnachtszeit Nachmittage, an denen gemeinsam gebastelt, gebacken und gesungen wurde. Schüler spielten auf dem Klavier, die Basteleien verschönerten nunmehr die Räumlichkeiten. In anderen Gruppen wurden Spiele organisiert, viele Gespräche geführt, gemeinsam gegessen und ausgiebig miteinander gesungen. Alle zwei Wochen trafen sich die Schüler mit den Heimbewohnern. Im Rückblick formulieren die Schüler wie folgt:
Rückblickend können wir uns alle sehr positiv an die Projektzeit erinnern. Anfangs haben wir uns teilweise sehr unwohl gefühlt, da wir nicht recht wussten, wie wir auf die Bewohner zugehen sollten. Über was sollten wir reden? Verstehen sie unseren Humor? Wie denken sie über unsere Generation? Unsere Projektpartner waren jedoch sehr offen, nahmen das Ruder oft selbst in die Hand und waren sich für keinen Witz zu schade. Sie machten uns von Anfang an klar, dass sie noch nicht zum „alten Eisen“ gehören. Mit der Zeit kam ein Vertrauen auf und wir freuten uns schon auf das nächste Treffen. Abschließend denken wir, hat sich die Erfahrung für alle gelohnt. Es waren Erfahrungen, die nicht nur zeitweilig sind, sondern uns auch in der Zukunft eine Menge bringen werden.


Die Schülerin Jessica Elpelt im Namen ihrer Klasse des Berufskollegs zu dem Projekt mit den Flüchtlingskindern:
One moment without problems - unter dieser Maxime nahmen wir, 27 Schüler des kaufmännischen Berufskollegs, an dem Eduard-Breuninger-Preis mit dem Motto „Schüler helfen Menschen“ teil. Angefangen mit langen Diskussionen, wie wir Menschen helfen können, sammelten wir viele Ideen. Wie man es im Moment häufig in den Medien sieht, kommen sehr viele Flüchtlinge bei uns an. Jedoch war es von der Idee bis hin zur Umsetzung, mit den Kindern aus Flüchtlingsfamilien eine schöne Zeit zu gestalten, ein langer Weg. Wir fanden auf eigene Faust ein Asylheim, wo Kinder gespannt unsere Ideen mit uns umsetzten. Vorab mussten wir einiges planen - Snacks, Getränke, Spiele, Bastelmaterial und ein Fußball waren zu organisieren. Uns kam es darauf an, den Kindern Angebote zu machen, die mit Kreativität und Bewegung zu tun haben, denn die Situation in den Unterkünften lässt beides kaum zu. Geplant hatten wir drei Nachmittage mit verschiedenen Aktionen. Einen Latino-Hip-Hop-Workshop, einen Bastel-Nachmittag und ein Fußball-Turnier wollten wir organisieren. Die nächsten Schwierigkeiten kamen nun auf uns zu, weil wir die Sporthalle nicht nutzen konnten, da Flüchtlinge in diese einzogen waren. Zwei Nachmittage mussten daher anders geplant werden. Drei Nachmittage mit den Kindern aus dem Asylheim haben wir nun mit Spielen, Basteln und mit weiteren sportlichen Aktivitäten verbracht. Im Dezember durften die Kinder mit uns winterliche Bastelarbeiten machen. Anfangs hatten wir Ängste, uns nicht mit den Kindern verständigen zu können – aber viele von uns sprechen auch noch eine andere Sprache und Englisch können wir alle. Im März ging es mit einem Spiele-Nachmittag weiter. Darauf folgte ein Outdoor-Nachmittag noch im selben Monat. Es war für uns und die Kinder eine tolle Zeit. Auch Erfahrungen wurden gesammelt. Den Kindern konnten wir Abwechslung vom Alltag anbieten, Vertrauen aufbauen sowie die deutsche Sprache etwas näher bringen. Für uns waren es schöne Begegnungen mit den Kindern, denen wir nicht alltäglich begegnen. Es tat gut, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und mit ihnen gemeinsam Spaß zu haben.
Auch in den Augen der Jury hat es die Klasse geschafft, ihren Zielen, Abwechslung in den Alltag der Flüchtlingskinder zu bringen, sie hier in Deutschland willkommen zu heißen und ihnen kleine Fluchten aus ihrem Alltag zu bieten, gerecht zu werden. Zielsetzungen sozialen Engagements, das sicherlich auch im nächsten Schuljahr durch Schüler der Eduard-Breuninger-Schule unter Beweis gestellt wird.

 

Bernd Haller